erklärt Heiner Lasi. Die Mittel dazu kommen von Bund und Land für einzelne Projekte, auch Stiftungen, wie die Dieter Schwarz Stiftung, geben Geld für diese wichtige Arbeit. Stichwort erwirtschaften: die Geschäftsführung des Instituts hat Michael Köhnlein inne. Ein Mann, der viele Jahre als Geschäftsführer und Gesellschafter in einem mittelständischen Unternehmen tätig war. „Wir sprechen hier auch die Sprache der Wirtschaft und der Industrie“, sagt Köhnlein. „Wir“ – denn das gilt eben nicht nur für ihn selbst. Im Team sind viele, die eine
Karriere in einem Unternehmen hinter sich haben und jetzt daran beteiligt sind, dass der Transfer von Wissenschaft und Wirtschaft gelingt.
Damit er das tut, sind in die Projekte von Anfang an auch Unternehmen eingebunden. Auch beim Aufspüren von Leckagen im Heilbronner Wasserleitungsnetz ist das so. Da gibt es die HNVG, die für die Trinkwasserversorgung in Heilbronn zuständig ist. Ebenso ist die Expertise eines Bauunternehmens gefragt, das Rohre einbaut, austauscht, Ventile wechselt. Das Versicherungsunternehmen, das ein großes Interesse daran hat, dass Leitungsschäden frühzeitig bemerkt werden und es gar nicht erst zu einem Rohrbruch kommt, ist ebenfalls beteiligt, genauso wie die Herstellfirma digitaler Wasseruhren. Dann gibt es noch das Start-up, das die gewonnenen Daten in Schaubilder übersetzt, sozusagen einen digitalen Zwilling der vorgefundenen Realität aus Leitungen, Schächten, Durchfluss und Wasserdruck erstellt. Das Versuchsfeld ist erst einmal überschaubar: eine Straße mit fünf Häusern und einem Mehrfamilienhaus. Dort wurden die Sensoren und die digitalen Wasseruhren eingebaut.
Auch Aufklärung und Überzeugungsarbeit gehören zum Projekt dazu: Lasi war bei den Gesprächen an der Haustür dabei, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu überzeugen, dass es für sie sinnvoll ist, digitale Zähler einbauen zu lassen. Jetzt geht es darum, aus den Daten abzuleiten, wie Algorithmen gestaltet sein müssen, damit Abweichungen, sprich lecke Stellen oder eine permanent rinnende
Toilettenspülung, erkannt werden. „Aus einem kleinen Modell skalieren wir dann die nächstgrößere Ebene“, sagt Lasi über das Verfahren. Fest steht aber jetzt schon: Es scheint möglich, den Verlust im Leitungsnetz von 18 Prozent auf unter sechs Prozent zu senken, wenn man die Digitalisierung entsprechend nutzt. Ein gangbarer und für die Gesellschaft überaus sinnvoller Weg, um zunehmend kostbarer werdendes Wasser nicht zu verschwenden.