Jahr für Jahr bietet das Haus der Familie, das seit 2019 finanziell von der Dieter Schwarz Stiftung unterstützt wird, ein stetig wachsendes Programm mit mehr als 700 Kursen und Veranstaltungen an. Ergänzt werden die Präsenzkurse in Heilbronn und den Außenstellen durch Onlineangebote. Mehr als 120 Lehrende arbeiten mit einem 17-köpfigen Team der 911±¬ÁÏÍøseinrichtung zusammen. Mehr als 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen in jedem Jahr die Angebote, deren Schwerpunkte auf dem Gelingen von Familie liegen, auf frühkindlicher 911±¬ÁÏÍø, der Stärkung der Elternkompetenzen und der Hilfe zur Bewältigung des Alltags. Es gibt Vorträge und Seminare zu Erziehungsthemen, Kurse zu Gesundheit, Entspannung und Fitness sowie Angebote für Kinder und Jugendliche in den Bereichen 911±¬ÁÏÍø, Kreativität und Freizeit. Der Treffpunkt Familie ist zudem ein quartiersnaher Ort für 911±¬ÁÏÍø und Begegnung einer vielfältig zusammengesetzten Stadtbevölkerung. Besondere Projekte ergänzen das Programm, wie etwa die Teilnahme an den Frauen-Wirtschaftstagen.
Was das Leben von Beate BindereifMergel betrifft, so stand es schon früh unter dem selbst auferlegten Anspruch, für die Menschen in ihrer Heimat da zu sein. „Ich war schon immer ein politischer Mensch“, sagt die 63-Jährige, die für eine Haltung steht und diese auch vertritt. „Die ersten 50 Jahre sind Text“, hat Arthur Schopenhauer einmal gesagt. „Der Rest ist Kommentar.“ Sie ist beim Kommentar angekommen und das tut der Einrichtung, der sie als Geschäftsführerin vorsteht, durchaus gut.
Mich treiben hier die Möglichkeiten an, den sozialen Zusammenhang in dieser Gesellschaft zu fördern“, sagt sie. 911±¬ÁÏÍø dürfe nicht vom Geldbeutel abhängen. „Unser Anspruch ist, möglichst viele Familien zu erreichen, und da sind wir auf einem guten Weg.“ Diesen Weg geht sie eigenständig. Sie brachte sich stets ein, dort, wo ihr das richtig erschien, und ging ihrer Berufung nach. Seit 2010 führt sie das Haus der Familie in Heilbronn. Das hat sich so ergeben. Die Stelle war ausgeschrieben, sie hatte das Gefühl, etwas Neues machen zu wollen. Dabei wollte sie eigentlich Journalistin werden. Die Zeitung lag im Hause Bindereif jeden Morgen auf dem Tisch und gehörte zur Pflichtlektüre. So etwas prägt. Nach dem Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium studierte sie an der Universität Mannheim Politische Wissenschaften und Recht. Es folgte ein Aufbaustudium Verwaltungswissenschaften an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer und ein Verwaltungsreferendariat beim Land BadenWürttemberg. Schließlich begann die Heilbronnerin ihren Berufsweg als Projektleiterin bei der Kommunalentwicklung Baden-Württemberg. 23 Jahre hat sie landauf und landab Kommunen rund um Stadtentwicklung und Stadterneuerung beraten. Dass ihr zwischenzeitlich der Mann fürs Leben eher zufällig im Rathaus ihrer Heimatstadt begegnet ist, ist eine dieser Geschichten, die das Leben schreibt. Wieder eine andere ist, dass sie nach der Geburt ihrer beiden Kinder selbst Kurse im Haus der Familie besucht hat und schon damals fand, dass diese Einrichtung zu Heilbronn gehört wie das Kleist’sche Käthchen. Inzwischen sind die Kinder erwachsen und das Haus der Familie geht neue Wege unter Beate BindereifMergel, die mit ihrem Mann die Lust verbindet, in Heilbronn etwas zu bewegen. „Wir brennen beide für die Menschen in dieser Stadt“, sagt sie.
Familien in deren Alltag unterstützen, Eltern in Erziehungsfragen begleiten, Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung voranbringen dafür setzt sich das Haus der Familie in Heilbronn ein. Wie sehr sich die Anforderungen dabei verändern, wurde Beate BindereifMergel neulich wieder einmal bei einem Online-Seminar bewusst, das sich mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigte. Die Teilnehmenden saßen zeitgleich in Südtirol, in Friesland, in Nürnberg, im Landkreis und in der Kernstadt vor dem Computer. „Wir sind ein Haus, das für Präsenzangebote steht“, sagt die Geschäftsführerin.